Unternehmensnachfolge frühzeitig einleiten
24.04.2012

Unternehmensnachfolge frühzeitig einleiten

In Deutschland steht bei jährlich ca. 4.000 mittelständischen Unternehmen mit mehr als EUR 2 Mio. Umsatz eine Unternehmensnachfolge an. Aufgrund der Alterspyramide der deutschen Gesellschaft wird die Anzahl der zu lösenden Unternehmensnachfolgen in Zukunft weiter ansteigen. Dieser Entwicklung steht entgegen, dass die Anforderungen an einen Unternehmer-Nachfolger in den letzten Jahren zusehends höher geworden sind und weiter anwachsen werden. In immer weniger Fällen gibt es familieninterne  Nachfolger, die bereit und geeignet sind, dem bisherigen Unternehmer nachzufolgen.

Daher wird es immer wichtiger sich frühzeitig Gedanken zu machen, wann der richtige Zeitpunkt ist, das eigene Unternehmen in fremde Hände zu geben. Hierfür sind umfangreiche Vorbereitungen zu treffen. Unter Umständen muss die Privatsphäre klar von der Unternehmenssphäre getrennt werden. Gegebenenfalls muss das interne Rechnungswesen so angepasst werden, dass ein Erwerber eine hinreichende Sicherheit über die Ertragslage des Unternehmens gewinnen kann. Er sollte auch in die Lage versetzt werden, die Potentiale der nächsten Jahre zu quantifizieren. Steuersparende Gestaltungen im operativen Geschäft sind möglicherweise aufzulösen, da sie dem Unternehmer zwar Steuern sparen, vom Erwerber jedoch in der Regel nicht im Kaufpreis honoriert werden. Gleiches gilt auch für nicht betriebsnotwendige Grundstücke, die im Vorfeld einer Veräußerung abgetrennt werden sollten.

Im Gegensatz zur häufig verbreiteten Meinung, dass der Kaufpreis auf den Substanzwert des Unternehmens abstellt, werden heute überwiegend von Erwerbern als Kaufpreis Vielfache des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern, zum Teil der Zukunft, bezahlt. Zur Erzielung eines fairen Kaufpreises ist daher eine gute Aufbereitung des Unternehmens im Rahmen eines sogenannten Informationsmemorandums, das bestimmte Marktstandards erfüllen sollte, wichtig.

Da der Unternehmer in einer absehbaren Zeit sein übergebenes Unternehmen verlassen wird, sollte  er frühzeitig dafür sorgen, dass möglichst eine zweite Führungsebene vorhanden ist oder aufgebaut wird, die das Unternehmen auch bei Abwesenheit des Unternehmers leiten kann. Ist das Unternehmen zu sehr vom Unternehmer selbst abhängig, ist der Kreis potentieller Erwerber deutlich eingeschränkt. Dies kann dazu führen, dass der Erwerber im Laufe der Verhandlungen versucht, den Kaufpreis zu senken, womit er  in nicht wenigen Fällen sogar erfolgreich sein wird.

Der Unternehmer sollte sein Lebenswerk zu einem Zeitpunkt veräußern, wo er noch mit vollem Elan den Erfolg des Unternehmens vorantreiben kann. Ein potentieller Erwerber sollte stets das Gefühl haben, dass der Unternehmer nicht veräußern muss, sondern dem Erwerber bei einem fairen Preis eine einmalige Chance bietet, das Unternehmen erwerben zu können.

Schließlich sollte der Unternehmer sich Gedanken darüber machen, welche Anforderungen er an den Erwerber stellt. Hier können ganz unterschiedliche Auswahlkriterien im Vordergrund stehen:

  • Sicherung des Fortbestands des Unternehmens als eigenständige Einheit unter unverändertem Namen
  • Findung eines „sicheren Hafens“ für das Unternehmen und seine Mitarbeiter
  • Möglichkeit eines mehrjährigen Prozesses des Ausscheidens als Unternehmer mit der Möglichkeit zunächst eine Minderheit zu behalten, um von weiteren Wertsteigerungen zu profitieren
  • Aber durchaus auch die Kaufpreismaximierung

Ein guter Berater hilft dem Unternehmer unter der Vielzahl der möglichen Erwerber jene zu identifizieren und anzusprechen, die den Anforderungen des Unternehmers am Besten entsprechen. Durch eine zunächst anonym durchgeführte Sondierung mit potentiellen Interessenten kann der Berater sicherstellen, dass keine unnötige Unruhe am Markt entsteht und zwischen den geeignetsten Erwerbern eine Wettbewerbssituation aufgebaut wird, die zu einem bestmöglichen Ergebnis für den veräußernden Unternehmer führt. Durch die Hinzuziehung eines Beraters wird zudem erreicht, dass  der Unternehmer sich auch während eines Verkaufsprozesses weiterhin schwerpunktmäßig um das operative Geschäft seines Unternehmens kümmern kann.

Zusammenfassend ist daher festzuhalten, dass Überlegungen zu einer Unternehmensnachfolge bereits sehr frühzeitig in Angriff genommen werden sollten. Wie auch im praktischen Leben gilt: Immer dann wenn es am Schönsten ist, ist der Beste Zeitpunkt sich Gedanken über einschneidende Veränderungen zu machen. Gerade dann kann auch das für alle Beteiligten beste Ergebnis erzielt werden.

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